DIE VOGELSBERGBAHN ALS RÜCKGRAT DES REGIONALEN ÖPNV

-Weiterentwicklung der Bahninfrastruktur zum Nutzen der Menschen in der Region fördern-

Auf Einladung der GRÜNEN Grünberg und des Kreisverbandes trafen sich zahlreiche verkehrspolitisch Aktive kürzlich am Bahnhof Grünberg, um sich mit der GRÜNEN Landratskandidatin Kerstin Gromes und Bundestagskandidat Behzad Borhani über die Zukunft der Vogelsbergbahn auszutauschen.Als einzige von zahlreichen Stilllegungswellen der Vergangenheit verschonte Bahnstrecke im Vogelsberg, hat sie somit eine besondere verkehrstechnische und infrastrukturelle Bedeutung für die Region, stellte Kerstin Gromes fest. Nach harten Zeiten des „Kaputtsparens“ mit wenig attraktivem Verkehrsangebot, braucht es trotz Verbesserungen eines „großen Wurfes“ im Bahn-Regionalverkehr, faßte Michael Laux (Pro Bahn & Bus Hessen) die aktuelle Situation zusammen. Der GRÜNE Bundestagskandidat Behzad Borhani forderte den Ausbau, der wenigen noch verbliebenen Schienenstrecken in Verbindung mit sinnvollen Reaktivierungsprojekten wie der Lumdatalbahn, was den betroffenen Regionen und den dort lebenden Menschen tatsächlich Verbesserungen der Lebenssituation bringen würde.

Wilhelm Zoll (Queckborn) und Jürgen Mülller (Göbelnrod) bemängelten die unzureichenden Verbindungen u.a. in wesentliche Teile des ländlichen Raumes und wiesen trotz Verbesserungen in den letzten Jahren auf die vielen Unzulänglichkieten des ÖPNV auch noch in der heutigen Zeit hin. Patrick Jacob (VCD Gießen) sah dies als Ergebnis mangelnder Bedeutung und Wertschätzung des Verkehrsträgers Schiene und hofft nach langen Jahren der verkehrspolitischen „Lähmung“ auf die nächste Bundesregierung und die Priorisierung der „Verkehrswende“ angesichts der heraufziehenden Klimakrise. Landratkandidatin Gromes stimmte dem zu und mahnte die „Verkehrswende von unten“ an, da gerade Kommunen und Kreise (ÖPNV-Aufgabenträger in Hessen) erhebliche substanzielle Verbesserungen der Verkehrssitution vor Ort mit vielen „kleinen“ Schritten anstoßen und umsetzen könnten. Dies nahm Jörg Bergstedt von der Projektwerkstatt Saasen zum Anlaß, um auf die vielfältigen basisorientierten Verkehrswende-Initiativen im Landkreis Gießen aufmerksam zu machen, die mit konkreten Vorschlägen erhebliche Bewegung in die lokale Politik gebracht hätten und an ihrer Kommune interessierte Menschen tatsächlich mitnähmen. Dr. Marc Strickert (Initiative Alsfeld Fremdenverkehr) lobte in diesem Zusammenhang auch das von vielen Aktiven gemeinsam unter Federführung der Projektwerkstatt erstellte „Zukunftskonzept Vogelsbergbahn“.Landratskandidatin Gromes sagte eine intensive Befassung der Kreiskoalition unter Mitwirkung der GRÜNEN mit der Vogelsbergbahn und ihren Anschlußbeziehungen zu.Julius Schlosser verwies auf zahlreiche vertane Chancen zur Vogelsbergbahn in den letzten Jahren und forderte wie die Projektwerkstatt, die Reaktivierung ehemaliger sowie die Errichtung neuer Bahn-Haltepunkte zur verkehrlichen Erschließung der Region, was durch technisch optimierten Ausbau und moderne, leistungsstarke Fahrzeuge dennoch eine konkurrenzfähige Fahrzeit ermöglichen könne. Nur so ließe sich eine weitere, klimapolitisch notwendige Steigerung des ÖPNV bewerkstelligen, pflichtete die Grünberger Bahn-Pendlerin Marion Selig bei.Moderator Stephan Kannwischer ermunterte dazu, auch die touristische Bedeutung der Vogelsbergbahn mit Anschlußbahnen, nicht zu unterschätzen, da eigentlich eine touristisch attraktive Ost-West-Verbindung von Fulda über Gießen, Koblenz und Trier nach Luxemburg bestehe, die nicht zur touristischen Erschließung genutzt werde. Reinhard Ewert und Lothar Peter hoben seitens der Grünberger GRÜNEN die Bedeutung der Vogelsbergbahn für die Region heraus und stellten attraktive Bus-Zubringerangebote wie den „Kleenen Grimmicher“ als Mittel zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV dar. Landratskandidatin Gromes war sich mit den Verkehrsexperten einig, daß es zur Kapazitätssteigerung und Angebotsverbesserung zweigleisige Abschnitte (wie ehedem geplant), zuverlässige Anschlußbeziehungen sowie die Integration des Bus-Zubringer- und Radverkehrs bedarf. Hierzu müssen die Kreise und Kommunen  das Thema  „Vogelsbergbahn“ auch in der interfraktionellen Arbeitsgruppe ÖPNV diskutieren und verkehrspolitische Akzente in den Gemeinde-Parlamenten entlang der Bahnstrecke auf den Weg bringen so Kerstin Gromes und Kreisausschuss-Mitglied Christian Zuckermann.Landratskandidatin Gromes regte deshalb angesichts eines zu langsamen Umdenkens bei gleichzeitig zu langen Planungszeiten eine zielgerichtete Vorgehensweise aller Beteiligten an, was letztlich allen in der Region zu Gute käme. Neue und alte Machbarkeitsstudien müßten zusammengefaßt werden, um ein Angebot auf der Höhe der Zeit anbieten zu können, was Kerstin Gromes und Patrick Jacob vom Gießener Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland angesichtes des „Deutschlandtaktes“ und eines noch zu projektierenden „Hessentaktes“ bekräftigten.Der Vorrang der Schiene müsse sich neben kommunaler „Zeichensetzung“ auch deutlich sichtbar im „Bundesverkehrswegeplan“ wiederspiegeln, so Kerstin Gromes und Bundestagskandidat Behzad Borhani übereinstimmend zum Abschluss.

Kerstin und Behzad im Gespräch mit verkehrspolitisch engagierten Bürger:innen in Grünberg. Foto: Stephan Kannwischer
Treffpunkt Grünberger Bahnhof.
Foto: S. Kannwischer

Fotos & Text: Stephan Kannwischer (Inheiden)

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