Für den 29. Juni hatten der Ortsbeirat Queckborn und der Stadtverband von B90/Die Grünen zu einem Abend über Wasser, das lebensnotwendige und wichtigste Gut auf der Erde, eingeladen – und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, so dass das Kino in Grünberg gut besucht war. Wilhelm Zoll – Mitglied des Magistrates der Stadt Grünberg – begrüßte die Gäste und gab seiner Freude Ausdruck, dass trotz des lauen Sommerabends so viele Interessierte den Weg ins Kino gefunden hatten, was zeige, dass die Veranstalter mit dem Thema den Nerv getroffen hatten.
Dass diese Einschätzung zutraf, machten die spannenden und hochinteressanten Beiträge sowie die anschließende lebhafte Diskussion deutlich. Zunächst wurde der Film „Der Vogelsberg – bedrohte Lebensquelle im Herzen Hessens“ von Till Arnold gezeigt. Im Mittelpunkt des 50-minütigen Dokumentarfilms stand die Region, in der die Grünbergerinnen und Grünberger leben, mit ihrer vulkanischen Vergangenheit, insbesondere aber auch mit der Nutzung der Grundwasserressourcen. In beeindruckenden Aufnahmen, zum großen Teil aus der Luft, veranschaulichte der Film die Schönheit der Natur, aber auch ihre Verletzlichkeit, wenn durch menschlichen Eingriff die Kreisläufe, z. B. von Verdunstung, Abregnen und Auffüllen des Grundwassers, gestört und dadurch Pflanzen, Tiere und letztlich auch der Mensch bedroht werden.
Im Anschluss stellte Dr. Hans-Otto Wack, international tätiger Wasser-Experte und Berater der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV), die Entwicklung der Grundwasser-Ressourcen im Vogelsberg dar, wo nicht erst seit den extremen Trockenjahren 2018 bis 2020 und zuletzt 2022 immer mehr Quellen und Bäche trockenfallen. Das Grundwasser aus dem Vogelsberg wird zu einem beträchtlichen Teil in die Rhein- Main- Region geleitet, um den dortigen Wasserbedarf zu decken. Werden. In einer umfassenden Präsentation stellte er die Situation im Vogelsberg in den überregionalen und globalen Zusammenhang, auch mit den zusätzlich auftretenden negativen Folgen der Klima- Erwärmung.. Seine erschreckende Bilanz: Die Klimaerwärmung ist kaum noch aufzuhalten, eine Anpassung an diese Gegebenheit sei notwendig. Hinsichtlich der Verwendung und Verschwendung von Wasser seien zwar genügend Maßnahmen zum Wassersparen bekannt, z. B. der Einsatz von Regen- statt Trinkwasser zur Pflanzenbewässerung oder für die Toilettenspülung, um nur das einfachste und bekannteste Verfahren zu nennen. An der Grundwassernutzung und dem Handel würde jedoch Geld verdient, sowohl von öffentlichen als auch deutlich verschärft von privaten Wasserversorgern, was kontraproduktiv dazu sei, vorhandene Alternativen einzusetzen. Es müsse auch bedacht werden, dass die Entscheidungen von heute, z. B. hinsichtlich Wassernutzung, Heizung oder Hausdämmung, die nächsten Generationen beeinflussen.
In der nachfolgenden Diskussion wurde die Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger deutlich. Die Beiträge hatten aufgezeigt, von welcher grundlegenden Bedeutung und Notwendigkeit es ist, jetzt Maßnahmen zum Wassersparen zu ergreifen – sowohl von den politisch Verantwortlichen, die parteiübergreifend zusammenarbeiten müssen, als auch von jedem und jeder Einzelnen. Eines ist an diesem Abend klar geworden: ‚Die Fakten liegen auf dem Tisch, nun sind wir alle aufgefordert, entsprechend zu handeln‘, so das Fazit des Abends.
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