Das Lauterer Wasser

Herausforderungen und Perspektiven – eine Veranstaltung von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, Ortsverbände Grünberg und Laubach.

Nach Lauter in die „Bing“ gekommen waren für die OVAG deren Vorstandsvorsitzender Joachim Arnold, sowie sein Abteilungsleiter Wasser, Franz Poltrum.

Von der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV), die für die Umwelt schonende Grundwasserförderung kämpft, war Dr. Hans-Otto Wack eingeladen.

Auch die von den Grünen nominierte Landratskandidatin Kerstin Gromes und  Bundestagskandidat Behzad Borhani interessierte dieses wichtige Thema 

Nach der Begrüßung durch Stephan Kannwischer machten die Eingangs-Statements der Referenten unterschiedliche Sichtweisen und Bewertungen deutlich, z.B. zu der von der OVAG eingeführten „Wasser-Ampel“, die die Verfügbarkeit des Trinkwassers signalisieren soll, die nach den besonders trockenen Jahren 2018-2020 immer unsicherer zu werden droht.

Durch die Klima-Erwärmung, weniger Niederschläge auch im Winter (sie sind wichtig für die Neubildung von Grundwasser), höhere Verdunstung in der länger werdenden Vegetationsperiode und durch vermehrte Starkregen-Ereignisse, die hohe Schäden verursachen, aber bei denen die Feuchtigkeit nicht gut in den Boden eindringen kann, wird das Grundwasser und die von ihm abhängigen Biotope, wie Bäche und Wälder, immer weiter in Mitleidenschaft gezogen.

Viele Quellen sind versiegt, wie z.B. die Wetter-Quelle im Wetterauer Grund und die Horloff-Quelle südlich davon zwischen Betzenrod und Götzen. 

Sie haben sich seitdem nicht erholt, trotz des vielen Regens bisher in diesem Jahr.

Einig war man sich am Ende, dass alles getan werden muss, um unser „Lebensmittel Nr. 1“ in ausreichender Qualität und Menge zu erhalten, denn auch die OVAG möchte als kommunales Unternehmen der Landkreise Gießen, Wetterau und Vogelsberg, weiterhin Wasser verkaufen und die Region stärken.

Der Trinkwasserverschwendung muss Einhalt geboten werden!

Einspar-Vorschläge reichten von der Regenwasser-Nutzung für Waschmaschine, Toiletten-Spülung und Garten-Bewässerung, über Grauwasser-Recycling bis zum Appel an das Ballungsgebiet Rhein-Main eigene Brunnen wieder zu reaktivieren oder das dort reichlich vorhandene (Main-)Wasser soweit zu reinigen, dass es als Brauchwasser nutzbar ist.

Wie von Teilnehmern berichtet wurde, gibt es in einigen Kommunen seit Jahren entsprechende Bebauungspläne, die die Regenwassernutzung vorgeben. 

Dies sollte flächendeckend eingeführt werden für neue Gebäude. Aber auch in bestehenden Gebäuden ist eine Nachrüstung problemlos möglich.

Die Puffer-Wirkung jeder Zisterne durch Regen-Rückhaltung ist ein weiterer Vorteil.

Die Abschluss-Gespräche vor der Lautertalhalle (Anfangs- und Endstation) dauerten bis Sonnenuntergang bei Imbiss und Getränken

Übrigens:

Grundwasser-Pegel-Messstellen gibt es in Lauter und in den anderen Fördergebieten der OVAG – ist wohl Vorschrift.

Eine Monitoring-Fläche gibt es etwa 150 m östlich der Lautertalhalle, an einem ca. 6.000 m² großen Hang mit Quelle (1 L/Sek.) unterhalb der „Galle“

Das FFH-Gebiet „Lauter bei Laubach“, dass die Bachparzelle der Lauter und das nördliche Seitental bis zu den Mackschen Teichen auf Grünberger Gemarkung umfasst, soll gesichert und weiterentwickelt werden

Der Bauernhof „Bingmühle“ hat auf Bio-Betrieb umgestellt

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